Mittwoch, 19. März 2008

Die letzten Tage hier in Taiwan

Mhm, komisches Gefühl. Abflug ist bestätigt, es werden letzte Absprachen zur Abreise getroffen, man schaut sich schon den Stundenplan fürs nächste Semester an aber man ist immer noch hier und eine lange Reise steht bevor. Die vielen neuen Freunde hier stelle alle die gleichen Fragen. Wann kommt man wieder? Was war der schönste Platz hier? Was hat am besten geschmeckt?
Und alles gar nicht so einfach zu beantworten, vorallem wann kommt man wieder hier her. Momentan mit 20°C ist es hier recht angenehm in Vergleich zu Deutschland. Und da der März noch ein paar Wochenenden bot haben wir (Arbeitskollegen und ich) aufgemacht und zum Beispiel das Erdbebenmuseum besucht.Uhi, das war wirklich beeindruckend. Ich habe ja hier nur ein kleines Erdbeben erlebt der Stärke 3. Und 1999 war hier eins mit 7. Ok ist ja nur knapp doppelt so groß. JA wenn man dann aber weiß, dass das eine Logarithmische Skala ist, dann wird einem denke ich gleiche anders. Und so sah es dann dort auch aus. Die Erde hatte sich in einem Bereich um knapp 2.5m gehoben und der Streifen zieht sich fast 100km über die Insel. Was mit den Häusern auf diesem Abhang passiert ist, kann sich jeder vorstellen.
Und so sah es dann um das Museum herum aus. Es war auf einem Geländer einer ehemaligen Grundschule und Sportplatz. Man konnte sehr gut diese Auswirkungen sehen und im Museum gab es eine Menge an Erklärungen und Videos über das Ereignis.
Genauso wie Erdbeben zum Leben der Taiwanesen gehört, ist das Essen hier auch sehr wichtig. Also haben wir uns letztes Wochenende nach Taipei aufgemacht und gegessen. Zum Mittag haben haben wir in einem Restaurant gegessen, was 1993 eins der 10 besten Restaurants in der Welt war. Es ist sehr gut um dort Dumplin zu essen. Wir sind extra sehr zeitig hingegangen, weil meine Kollegen schon Erfahrung haben dort essen zu gehen. Um 11 Uhr mussten wir nur rund 15 min warten, bevor wir einen Platz bekommen haben. 15min war echt wenig nach dem wir rausgegangen sind, waren Wartenummern vergeben bis 100. Glaub das hätte ein wenig länger gedauert. Unseren eigentlichen Plan für den Nachmittag mussten wir verwerfen. Wir wollten mit den Gondelbahn einen Berg hinauffahren. Den Gedanken hatten viele Leute an diesen Tag.
Ok, sehr sehr viele. Wir mussten eine Weile laufen um an das Ende der Menschenschlange zu gelangen und haben uns dann entschlossen nicht dort zu warten und stattdessen in den Zoo zu gehen. Der Zoo an sich war recht groß nur die Gehege noch nicht ganz so zu vergleichen mit denen in Leipzig. Aber in einer Fremden Kultur ist halt auch eine ganz normale Kuh interessant genug um sie in den Zoo zu stellen. Was mich schon ein wenig zum Schmunzeln angeregt hat. Und am Abend konnte ich dann endlich mein Versprechen einlösen und wir sind zu einem Deutschen Restaurant gegangen und haben dort Abendbrot gegessen. Ok es war schon sehr fleischlastig, hat aber den Taiwanesen geschmeckt. Nur vom Sauerkraut waren nicht alle so angetan.
Nun hätte ich es ja beinahe vergessen zu erwähnen, ich habe mein Weihnachtsgeschenk vorletzte Woche bekommen. Ja nicht Ostern wirklich Weihnachten. Die Päckchen haben tatsächlich mehr als 3 Monate gebraucht von Deutschland nach Hsinchu. Aber der Inhalt hat trotzdem noch geschmeckt. Und meine Kollegen haben sich um so mehr gefreut weil in der restlichen verbleibenden Zeit alles alleine essen hätte ich beim besten Willen nicht geschafft, so dass mir meine Mitarbeiter geholfen haben. Und ich muss feststellen, Gummibärchen sind hier echt der Renner. Hab hier noch keinen Taiwansesen gesehen der die nicht mag. Auch wenn jemand ansonsten keine Süßigkeiten isst, Gummibärchen sind trotzdem ok.
So noch ein paar Tage und der Alltag in Deutschland fängt wieder an.

Samstag, 1. März 2008

Mei-Chu 梅竹賽 Turnier

Langsam aber sicher rückt mein Abschied hier immer näher. Auch wenn es nun noch fast ein Monat ist, fängt man an im groben zu planen was vor und für den Abschied noch alles getan werden muss. Also letzter Arbeitstag, Konto schließen , wie zum Flughafen kommen wie von Kollegen verabschieden, naja noch bleiben ja ein paar Tage um ein paar Unternehmungen zu machen oder noch mehr Leute kennen zu lernen. So hat mich Van gestern zu einem Turnier der beiden Spitzenunis von Taiwan hier in Hsinchu mitgenommen. Das Turnier nennt sich Mei-Chu 梅竹賽 Pflaumen - Bambus Turnier der Name geht auf die Gründer der beiden Unis National Tsing Hua Universität und National Chiao Tung Universität zurück die ein jährliches Sportturnier austragen. Die ganze Sache ist so prestigeträchtig wie das legendäre Regattarenennen zwischen Oxford und Cambridge. Hier werden aber keine Boote bewegt sondern finden 11 Wettkämpfe, darunter Basketball, Baseball, Schach, Fußball und vieles mehr, um die Ehre der Uni statt. Ja und auch Badminton wo Van auch mitgespielt hat und seine Uni klar mit 5:0 gewonnen hat. Und da Van mir vorher gesagt hat, da werde ich viele Leute treffen mit denen ich da auch englisch reden kann hab ich das dann auch gleich genutzt und mitgekommen und hab wieder eine Menge neue Leute kennen gelernt. So auch Joyce die mir dann auch noch erklärt hat, dass man hier wirklich sein bestes gibt für die Ehre der Uni. Und ich wollte es ja bald gar nicht glauben, aber die beiden Unis trennt nur eine kleine recht unscheinbare Brücke voneinander und der Campus grenzt direkt an dem der anderen Uni. Und man darf sich das nicht wie bei uns in Deutschland vorstellen, dass die Uni teilweise mit der Stadt verwachsen ist. Ne, hier gibt es wirklich ein abgesperrten Bereich mit Pförtner. Kein Wunder warum das Turnier so enorm wichtig ist. Die ganze Sache kann man auch Live im Internet verfolgen. Und das Niveau war echt schon beeindruckend. Leider war das Licht nicht sehr gut und die Bewegungen einfach zu schnell um schöne Bilder zu machen. Naja ich hab es dann halt nur die Bilder im Kopf. Morgen geht es dann noch in ein Erdbebenmuseum. Dazu muss man sagen , dass 1999 hier in Taiwan ein ganz schweres Erdbeben war, wo über 2500 Menschen starben. Und wie es der Zufall wollte, gab es gestern mal wieder ein kleines. Aber keine Angst, war wirklich nur sehr klein. Bis die Tage, werde bestimmt nochmal vor meiner Abreise schreiben.

Samstag, 16. Februar 2008

Happy New Year

Happy New Year und willkommen im Jahr der Ratte. Vorweg, die letzten Tage waren sehr aufregend und sehr beeindruckend. Nach der Arbeit, am Dienstag vor 10 Tagen, bin ich mit Van und seiner Freundin nach Taipeh gefahren um mit seiner Familie Chinese New Year zu feiern. Obwohl die Eltern Vegetarier sind, war das Essen sehr lecker. Danach ist es üblich, das die Kinder einen roten Umschlag mit Geld von den Eltern bekommen. Das ist vergleichbar mit Weihnachten bei uns. Draußen auf der Straße hört man Feuerwerk und sieht man Menschen, die Papiergeld verbrennen um es ihren Ahnen mit auf den Weg zu geben. Am Abend wird dann noch bis in die Nacht hinein kleine Spiele gespielt. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich einen sehr alten Stadtteil von Taipeh anschauen, aber das Wetter hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es regnet hier schon seit gut 3 Wochen ohne wirklich richtige Pause. Naja da haben wir uns halt entschlossen zum Riesenrad zufahren und uns dort ein wenig die Zeit zu vertreiben. Die Geschäfte in dem Viertel waren alle ungewöhnlich leer, weil sehr viele für Chinese New Year in den Süden gefahren sind, wo es nicht regnet. Auch weil dort viele ihre Verwanden besuchen sind. Am Abend haben ich noch das Chinese New Year Menü bei den Großeltern von Van genossen und bin dann mit dem Zug nach Jhongli gefahren. Momentan hab ich den Eindruck, ich nehm immer den falschen Zug. Den Zug den ich genommen hatte, fuhr zwar auch dahin, aber irgendwie hat er ein ganzes Stück länger gebraucht und meinen Sitzplatz gab es auch nicht. In Jhongli hat mich dann Courtney abgeholt, wo wir erstmal zu ihr nach Hause gefahren sind und dann die Autos gepackt haben, da die ganze Familie mit auf Reise ging. Pünktlich Mitternacht sind wir dann auch los. Das wir Mitternacht losgefahren sind, hatte mehrere Gründe. Zum einen ist Nachts nicht so viel los auf der Straße, zum anderen brauchte man an Chinese New Year zwischen 0Uhr und 6 Uhr keine Mautgebühren bezahlen und man spart eine Übernachtung weil die kann an den Feiertagen im Hotel extrem teuer werden. Nachdem wir in Taichung und Chiayi die restlichen Verwanden abgeholt haben, sind wir gegen 7 Uhr im Süden von Taiwan angekommen und haben erstmal einen der größten Tempel auf der Insel besucht, bevor wir unser Frühstück am Strand gegessen haben. Weiter ging es dann immer an der Küste entlang. Wobei hier geht es dann nur noch recht langsam voran, weil sehr viele Autos unterwegs sind und auch sehr viele Kurven an der Küste. Bis zum Mittag haben wir dann die südlichste Spitze von Taiwan passiert und dann auch Mittag gegessen, was wir mitten auf der Wiese zubereitet haben. Ok, nicht wir eher die Frauen der Familie. Die hatten soviel Essen eingepackt, da musste man denken die wollen die ganzen Leute eine Woche lang verpflegen. Aber geschmeckt hat es. Bis zum Abend sind wir dann noch entlang der Küste gefahren, wo wir dann auf einem Hügel unseren Zeltplatz gefunden haben. Glaube das war das erste mal, dass ich Februar Zelten war. Aber gut bei Temperaturen bei über 20°C ist das ja auch kein Problem. Am Freitag ging es dann Richtung Norden nach Taitung entlang der Ostküste. Und kaum fährt man ein stück Richtung Norden, fängt es wieder an zu regnen. Bei einem Onkel von Courtney haben wir dann Abendbrot gegessen und auch übernachtet, nachdem wir zum Mittag unsere Lunchboxen aus einem speziellen Geschäft bezogen haben, wo diese nicht aus Pappe sondern aus Holz sind. Am Samstag haben wir dann noch kleinere Sehenswürdigkeiten entlang der Ostküste angeschaut wie zum Beispiel eine recht imposante Brücke, die sich über mehrere Bögen bis auf eine kleine Insel schwingt, oder Wasser was den Berg hinaufläuft. Leider war das Wetter sehr schlecht, sodass wir entschlossen haben die kommende Nacht auch noch bei dem Onkel zu übernachten. Am folgenden Tag trennten sich dann die Wege. Der Rest der Familie ist wieder nach Hause gefahren und nun startete unsere Reise zu viert in einem Auto. Leider merkten wir das auch sofort, da wir nun selber den Weg suchen mussten und zu den eigenen Sachen noch die Campingausrüstung noch im Auto verstaut werden musste. Aber das Problem haben wir auch noch gelöst bekommen. Unser Entschluss wo es zuerst hingehen sollte, war recht schnell getroffen. Ab in den Süden zu der Sonne. Am Sonntag Nachmittag waren wir dann auch wieder im Süden und die Sonne schien. Als erste Station war Schnorcheln angesagt. Also schnell noch einkaufen für die warmen Tage und einen Shop finden wo man Schnorchelausrüstung mieten kann. Es war erstaunlich wieviele Ausländer man im Süden trifft. Vorallem trifft man immer wieder Amerikaner, Canadier, Australier und Deutsche. Die Schnorchelausrüstung war mit unter 8€ recht preiswert und für mich, der noch nie an einem Korallenriff schnorcheln war sehr beeindruckend. Man brauchte dafür sich nur durch den Felsstrand kämpfen und schon konnte es losgehen. Wobei man schon hier gemerkt hat, welche Kraft Wellen auf einen Ausüben können und einen zum Spielzeug werden lassen. Nachdem wir dann doch recht erschöpft aus dem Wasser gekommen sind, haben wir uns dann noch auf den Nachtmarkt in Kenting begeben der wegen der vielen Leute einige Einschränkungen für den Verkehr mit sich brachte. Nun war nur noch das Problem einen schönen Zeltplatz zu finden. Nach ein wenig Suche im dunkeln haben wir auch noch einen gefunden und für rund 3€ pro Person auch noch annehmbar, da ja immerhin noch Chinese New Year ist und die meisten Leute bis Montag oder Dienstag frei haben. Und wenn man im Hotel übernachten möchte, sind Preise von über 150€ keine Seltenheit. Der Montag war dann ein wenig anstrengender weil wir da Surfen gegangen sind. Auch wieder was neues für mich. Und da man das bei nicht kleinen sondern großen Wellen macht, ist die Sache noch ein wenig anstrengender und man merkt die Kraft vom Wasser noch ein ganzes Stück mehr. So richtig Surfen konnte man es am Ende nicht nennen was wir gemacht haben, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Da das Wetter nun Verbesserung versprach entlang der Ostküste haben wir uns auf den Weg gemacht Richtung Norden. In Taitung haben wir nochmal beim Onkel halt gemacht und die von der Familie vergessenen Sachen einzusacken und sind dann weiter Richtung Hualien gefahren wo es dann auch schon wieder angefangen hat zu regnen. Interessant war, dass Montagabend schon recht wenig Autos auf der Straße waren, sodass wir uns schon einwenig verlassen vorkamen. Wir haben dann einen Zeltplatz gefunden direkt am Meer und mit kleinen Hütten wo man sein Zelt drunter aufbauen konnte. Die Hütten zufinden im Dunkeln ist gar nicht so einfach. Wir hätten es beinahe geschafft direkt neben dem eigentlichen Zeltplatz zu campen. Aber am nächsten Morgen mit Tageslicht haben wir dann auch die Sanitäranlagen gefunden, die zu unserer Überraschung sogar warmes Wasser hatten. Die Reise am Dienstag immer an der Küste entlang zum Torokko National Park ist sehr Imposant, da direkt am Meer das Gebirge beginnt. An der Information vom Nationalpark haben wir dann erfahren dass es nur einen Zeltplatz gibt und der auch noch ohne warmes Wasser. Naja was solls, er ist ja kostenlos. Leider war die Nacht auch sehr kalt, da eine Kaltfront über Taiwan hereingezogen ist, da bringen nur noch Warming bags ein wenig Gemütlichkeit. Das sind so kleine Stoffbeutel, wenn man diese aus der Folie befreit werden sie warm und halten die Wärme für fast 18h. Ich war erstaunt wie gut die Dinger funktionieren. Und das gute ist, die bekommt man in allen 7eleven shops. Diese Läden waren für uns eh die Anlaufstelle Nummer 1, weil zum einen da meist eine Toilette war und zum anderen man warme Fertiggerichte bekommt sowie Frühstück und Getränke aller Art. Aber gut am Mittwoch waren wir dann ein wenig wandern im Nationalpark. Die Natur und Gebirgsformationen sind echt beeindruckend. Am Abend haben wir noch einen kleinen Abstecher zu einem kleinen Hof von Ureinwohnern gemacht, wo wir ins Gespräch mit einer Familie aus England gekommen sind, die Überrascht gefragt hat, wo wir unseren Sonnenbrand geholt haben, da diese bisjetzt ausschließlich im Norden war und es dort fast nur geregnet hat. Nachdem sie uns dann noch zum Abendessen eingeladen hatte, sind wir dann Richtung Yilan gefahren wo es sich doch erheblich schwerer gestaltete einen Zeltplatz zu finden, da es eh schon 24h war und hier alles zugebaut ist. Auch am Tempel haben wir den Türwächter nicht mehr erreichen können um uns eine Erlaubnis fürs Campen neben den Tempel zu holen. Das klingt vielleicht komisch, ist hier aber weitaus unproblematischer als man denkt. Aber gut da haben wir uns dann entschlossen in einem Hotel zu übernachten, da es eh geregnet hat. Und da die Leute nun alle wieder arbeiten müssen sind wir mit 10€ pro Nase sehr preiswet gekommen. Am Donnerstag haben wir uns einen HotSpring Tag gemacht. Dass sind heiße Quellen, wo man wie wir auch gemacht haben, Essen kochen kann, oder baden gehen kann. Wobei die Quellen zum Baden meist in einem Hotel integriert sind und man für die Tageskarte 3€ bezahlt, was für uns ja recht preiswert ist, somal es dann allerhand Wirpools und Geruchsbäder, kalte und heiße Becken gab. Und ein weiteres was ich sehr interessant fand, war ein Becken mir kleinen Fischen drinn, die dich dann angeknappert haben um deine abgestorbenen Hautfetzen zu fressen. Die kleinen können aber ganz schön zuhacken. In der darauffolgenden Nacht haben wir uns dann nochmal ein Hotel gegönnt und sind dann Richtung Norden nach Taipeh gefahren wo wir die Region einer alten Goldmine besucht haben. Das ist desshalb so interessant, da man noch sehr viele alte Häuser und viel altes Handwerk sieht. Am Abend endete dann unsere Reise wieder in Jhongli, wo wir nochmal auf den Nachtmakt gegangen sind und Stinky Tofu und Schlangensuppe probiert haben. Das schmeckt wirkich besser als man sich vielleicht vorstellt. Wir sind nun einmal um Taiwan herum gefahren in 10 Tagen und sind dabei über 2000km gefahren und haben zusammen 3000Bilder gemacht. So hab ich nun den ganzen Samstag damit verrbacht ein paar Bilder herauszusuchen und online zu stellen. Es war ein sehr imposanter und lustiger Trip. Darum Danke an Fipsy, Anja und vorallem Courtney und ihre Familie.

Montag, 4. Februar 2008

Endlich Urlaub

Die letzten Tage als Zusammenfassung

Es ist Regenzeit in Taiwan. Und das bedeuted, es heißt nicht nur so, sondern im Gegensatz zum Deutschen Winter, der nicht hält was er verspricht, regnet es hier wirklich die ganze Zeit. Das hat leider auch Einfluß auf meine Ausflüge, die regelrecht ins Wasser fallen. Dabei war es mitte Januar nochmal richitg warm mit 25°C. Und der Winter hier war so wie bei uns der Sommer. Es gibt sogar frische Erdbeeren zu kaufen.
Und bei dem Wetter blieb mir dann halt nicht viel anderes übrig, als in die Stadt zu fahren und eine wenig einkaufen zu gehen. Was auch zu einem kleinen Abenteuer werden kann, denn die Verkäufer können nicht unbedingt englisch. Aber mit ein wenig Kreativität, bekommt man auch eine Hose in der passenden Größe, die vornherein schon so ausgelet sind, dass sie beim Kauf gleich noch passend abgenäht wird. Und nach rund 3 Monaten war es auch mal nötig zum Frisör zu gehen. Das ging sogar viel einfacher als ich gedacht habe. Dank bunter Bildchen habe ich auch den passenden Haarschnitt bekommen.
Letzte Woche ist Anja (gute Freundin aus Freiberg) nach Taiwan gekommen um ihren Urlaub bei einer Freundin (Courtney), die sie in Australien kennengelernt hat, in Jhongli, nicht weit von Hsinchu entfernt, zu verbringen. Zu der Gruppe gehoert noch Fipsy, auch aus Deutschland. Am Freitag nach der Arbeit haben wir uns dann in Hsinchu getroffen. Nachdem wir uns dann über Gummibärchen aus den Department Store hergemacht haben sind wir noch in eine Bar gegangen und haben erstmal eine runde gequatscht. Da es am Samstag auch noch geregnet hat, und man da nicht viel unternehmen kann, bin ich spontan mit nach Jhongli gefahren.
Courtney hat dann festgestellt, dass da noch eine Hochzeitsfeier von ihren Onkel wo wir gleich noch mit eingeladen wurden. Diese verlief sehr ähnlich der Feier von meinem Kollegen. Danach sind wir noch zum Karaoke TV (KTV) gegangen, was hier in Asien eine sehr beliebte Freizeitbeschaeftigung ist. Zuerst geht man in eine riesige Shopping Mall und kauft sich Chips, Essen und Trinken ein, und dann fährt man zu einem riesen großen Gebäude, was aussieht wie ein Hotel. Das Haus ist schon ein Erlebnis für sich. Es sieht auch von drin so aus wie ein Hotel. Der einzige Unterschied ist die Raumaustattung. Statt eines
Bettes, findet man eine riesige Couch vor. Und jedes Zimmer hat sein eigenes Bad und natürlich einen riesen Fernsehr mit Mikrofone. Und wenn man Eiswuerfel, Tee oder andere Snacks haben möchte, so ruft man sich das Servicepersonal. Mit Freunden von Courtney haben wir dann den Abend dort verbracht. Wir mussten allerdings festellen, wir sind im gegensatz zu den Einheimischen richtig schlecht im KTV aber haben trotzdem unseren Applaus bekommen. Und da die Nacht noch nicht vorrüber war, hat man dann noch beschlossen, in einem CLub ein wenig tanzen zu gehen. Wie der Sonntag dann aussah, kann man sich dann sicher schon fast denken.
Der bestand ausschliesslich aus Schlafen, und fuer mich dann wieder nach Hsinchu fahren, da ich noch 1 Tag arbeiten bin bevor dann meine Ferien anfangen. Werde erstmal nach Taipeh fahren und dort mit Van und seiner Familie Chinese New Year feiern, bevor ich dann nach Jhongli fahre und mit den anderen eine Rundreise auf Taiwan beginne, in der Hoffnung, dass es nicht zu viel regnet, da wir campen. Aber im Süden von Taiwan sieht das Wetter schon ein wenig besser aus. So das heisst aber auch, ich werde die naechste Zeit nicht allzuoft online sein. Bilder folgen später.

Sonntag, 6. Januar 2008

Alishan und Chiayi

Was für ein wundervoller Ausflug. Am Freitag ging es los. Van, Mos und ich sind mit dem Auto nach Chiayi gefahren. Dort haben wir Mittag gegessen und haben etwas Essen für den Rest des Tages eingekauft, weil sich Van nicht sicher war ob es in den Bergen Einkaufsmöglichkeiten gibt. Also sind wir erstmal nochmal fast 2h den Berg hinauf gefahren zu einem kleinen Park "Tanayiku". Hierzu muss man sagen, in dieser Bergregion findet man viele Ureinwohner Taiwans, die sich durch eine dunklerer Hautfarbe und andere Kopfform von den Festlandchinesen unterscheiden. Leider haben wir die extra aufgeführten Tänze schon verpasst. Da wir schon am Freitag da waren, und das Wetter für Taiwanesen ( vorallem hier im Süden) mit 15°C doch recht kühl war, waren nicht so viele Leute da. Neben der Beeindruckenden Natur, weil wir kennen das nur aus einem Tropenhaus, gab es noch sehr seltene Fische zu bestaunen. Kann aber leider nicht sagen, was das für welche waren, dafür kenne ich mich nicht aus mit Fischen. Aber hier und dann auch nach der nächsten Etappe auf zum Alishan, wurden Van seine Befürchtungen nicht wahr, und man konnte ohne Probleme Essen kaufen. Hätte mich ja schon fast gewundert, die Taiwanesen essen für ihr Leben gerne und da da hier eine der Hauptattraktionen in Taiwan ist, gibt es natürlich Leute die daran Geld verdienen möchten. Nach dem Rundgang durch den Park ging es dann weiter zum Alishan hinauf, das Gebiet ist mittlerweile alles Nationalpark und befindet sich auf über 2000m Höhe. Die Fahrt durch dichten Nebel hätte mich vlt. in Italien beunruhigt, aber hier sind die Straßen sehr sicher gebaut, selbst in dieser Höhe noch, sodass man sich gut an den zwei gelben Mittelstreifen mit den eingebauten und zum teil selbstleuchtenden Reflektoren orientieren konnte. Oben angekommen haben wir unser Hotel gesucht und bei 4°C und schlechter Sicht erstmal beunruhigt die Hotelbesitzerin gefragt, ob das morgen früh auch so sein wird. Sie hat uns aber beruhigt und meinte das legt sich in der Nacht. Nach einer Runde Karten spielen haben wir uns recht zeitig ins Bett begeben, da wir ja schon zeitig aufstehen müssen, weil wir unbedingt den Sonnenaufgang sehen wollten. Am Abend ist uns eine Frau entgegen gekommen uns bot uns ein Komplettpaket an, wo wir eine kleine Rundtour machen können. Etwas skeptisch haben wir uns dann breitschlagen lassen und haben das Angebot genutzt, was aber auch bedeutete statt 5Uhr aufstehen nun schon 4.30 Uhr aufstehen. Wie Nacht war kalt und kurz. Es gibt hier einfach keine Heizung! Auch hier oben nicht. Und wie in meinem Reiseführer beschrieben, braucht man hier auch kein Wecker, fast Pünktlich 3 Uhr setzt hier ein Trubel ein, da wird man von alleine Wach. Eine morgendliche Dusche war dann nix, das Hotel hat nur abends warmes Wasser und so kalt wie das Wasser war, da putzte dir gerade so noch die Zähne damit. Aber ein Blick aus dem Fenster erfreute einen umso mehr, da es zwar noch kälter geworden zu sein schien, aber dafür kein Nebel mehr da war. Van hatte nun das erste mal Eis auf seinem Auto gesehen und 1°C zeigte das Thermometer an. Die Rundtour war ein voller Erfolg, erst ging es Sterne anschauen. In der Nähe von großen Städten sieht man hier ja sonst nicht viel, aber im Gebirge schon. Und ich war beeindruckt wieviele Sterne man hier sehen konnte. Bis zum endgültigen Standort von wo aus wir dann den Sonneaufgang betrachten wollten, haben wir noch an verschiedensten Punkten gehalten, und sehr schöne alt große Bäume zu sehen, oder auch Farbenspiele die sich über den Bergen ergaben anzuschauen. Dabei hatten wir noch das Glück, auf einem Parkplatz, viele große Teleskope zu sehen, da in der Nacht ein Komet ( glaube Holmes6b) zu sehen war. Der Sonnenaufgang an sich, war sehr beeindruckend. Auch der Nebel der unten in Tal zu sehen war. Von unserem Standort aus, konnte man auch den Yushan sehen, der höchste Berg Taiwans mit 3952m. Interessant ist, er war ohne Schnee. Hab aber auch schon Postkarten gesehen mit Schnee, allerdings war das auch nicht viel. Eine weitere Station auf der Tour war es Affen zu sehen. Privat glaube hätten wir gar nicht gewusst wo wir hinfahren sollten. Denn frei wild lebende Affen hab ich vorher noch nicht gesehen. Um 9Uhr sind wir dann wieder total erschöpft im Hotel angekommen wo ich dank Van , der hat im Hotel bescheid gesagt, dass ich warmes Wasser haben möchte, nun duschen konnte. Und nach einem Kaffee ging es dann wieder auf Meeresspiegelhöhe hinunter. Nach 2 h sind wir in Hotel angekommen, wo eine Arbeitskollege seine Hochzeitsparty feiert. Wahnsinnig viele Gäste, für uns ein sehr gewöhnungsbedürftige Party und sehr beschäftigtes Ehepaar. Allein die Frau hatte 3 verschieden Kleider in 3h Stunden an. Denke aber, an dieser Feier hat man sehr viel Tradition wiedererkannt. Nach der Party , die hier wirklich nur das Mittagessen von 3h ging. Haben wir noch auf dem Heimweg mit Kollegen in Taichung im besten Hot Pot Restaurant in Taiwan Abendbrot gegessen. Das ist so beliebt, dass hier die Zeit begrenzt wird. Mehr als 1.5h hatten wir also nicht Zeit. Bin dann ganz erschöpft mit unheimlich vielen Bildern im Wohnheim angekommen. Die Bilder muss ich nun erstmal sortieren und die besten raussuchen. Die folgen dann denke ich mal Häppchenweise die Woche.

Montag, 31. Dezember 2007

Happy New Year

Ich wünsche allen ein gesundes neues Jahr! Ok, bei euch sind es noch ein paar Stunden, aber man kann ja jetzt schon Bilder im Internet betrachten, wie wir 7h eher ins neue Jahr gegangen sind. Wie viele hunderttausende, Millionen andere Taiwanesen ist mein Arbeitskollege und ich mit den Auto nach Taipeh gefahren um uns den 101 anzuschauen. Es war großartig, nur leider extrem kurz. Zum Glück habe ich mich vorher schlau gemacht, sonst wäre ich von der Zeitspanne extrem enttäuscht gewesen. Aber die Menschenmassen und Verkehrsstau, ist mehr als beeindruckend. Wo wir sonst 1h nach Taipeh brauchen, haben wir 3h gebraucht, und so weiter ...
Interessant fand ich aber, dass es bei weitem, nicht mal ansatzweise so viel private Feuerwerke gab. Hätte einem keiner gesagt, eh heute ist Silvester, du hättest es bis 23 Uhr nicht mitbekommen. Und wo in Deutschland der ganze Himmel voll erleuchtet ist, findet man hier nur hier und da was leuchten. Naja dafür gibt es hier ja chinese new year.
Nun bin ich wieder heil im Wohnheim angekommen und wünsche euch noch einen guten Rutsch. Man trifft sich im Jahr 2008.

Montag, 24. Dezember 2007

Fröhliche Weihnachten

Als erstes Wünsche ich allen daheimgeblieben eine frohe Weihnacht und den die sich, wie ich, weit von zu Hause wegbegeben haben natürlich auch.
Die Bilder meiner letzten Ausflüge könnt ihr ja in meiner Bildersammlung bestaunen. Neben Neiwan, was ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist bei den Taiwanesen, war ich unter anderem auch in Taipeh. Wenn die Taiwanesen irgendwo hinfahren, dann ist das immer mit Essen verbunden. Mich freut das natürlich, wie ihr es euch sicherlich denken könnt. Nur gibt es hier neben den Großstädten im Norden mal ein schönes Fleckchen, wird der auch gnadenlos überlaufen. Menschen über Menschen ab Mittag. Darum hat man ja gute Freunde, die einem schon das wichtigste am Vormittag zeigen, dann umgeht man so manches Problem.
Der andere Ausflug nach Taipeh, war eigentlich wie in eine andere Welt. Jetzt verstehe ich erst so richtig, warum es viele gibt, die sagen, dass Taipeh nicht Taiwan ist. Und die haben wirklich recht. Man findet sich in einer modernen Großstadt wieder, die von und im Chaos lebt. Ich habe da ein nettes kleines Hostel gefunden, wo man auch sehr preiswert übernachten kann, und wenn man nicht gerade in die Ecken schaut und ein wenig , na ok oder auch mehr, Lärm verträgt ist es echt gut. Meine Ausflüge fanden dann hauptsächlich im Zentrum statt, und ich habe nach dem letzten Besuch noch einige andere wichtige Sehenswürdigkeiten angeschaut und bin auch noch auf einen riesen großen Nachtmarkt gewesen, wo es echt zu ging wie in der Hauptzeit auf dem Weihnachtsmarkt in Dresden. Und da schließt sich eigentlich schon der Kreis, weil nach der auch sehr vollen Zugfahrt zurück nach Hsinchu, habe ich eine Einladung von einem Mitarbeiter (Oliver) bekommen, an seiner Weihnachtsfeier teilzunehmen. Das Event war dann gestern, und war auch sehr nett. Da er öfters in der Welt unterwegs ist, hat er sein Haus mit allerlei Weihnachtsdekoration beschmückt. Allerdings ist Weihnachten bei 20°C irgendwie komisch. Aber durch Internet und Webcam, kann man ja auch an der Weihnachtsfeier zu Hause teilnehmen und bekommt noch einen gewohnten Ausblick aus seinem Zimmer. Schon toll, wenn man überall gleichzeitig sein kann.
Frohe Weihnachten!
Hannes