Mittwoch, 19. März 2008

Die letzten Tage hier in Taiwan

Mhm, komisches Gefühl. Abflug ist bestätigt, es werden letzte Absprachen zur Abreise getroffen, man schaut sich schon den Stundenplan fürs nächste Semester an aber man ist immer noch hier und eine lange Reise steht bevor. Die vielen neuen Freunde hier stelle alle die gleichen Fragen. Wann kommt man wieder? Was war der schönste Platz hier? Was hat am besten geschmeckt?
Und alles gar nicht so einfach zu beantworten, vorallem wann kommt man wieder hier her. Momentan mit 20°C ist es hier recht angenehm in Vergleich zu Deutschland. Und da der März noch ein paar Wochenenden bot haben wir (Arbeitskollegen und ich) aufgemacht und zum Beispiel das Erdbebenmuseum besucht.Uhi, das war wirklich beeindruckend. Ich habe ja hier nur ein kleines Erdbeben erlebt der Stärke 3. Und 1999 war hier eins mit 7. Ok ist ja nur knapp doppelt so groß. JA wenn man dann aber weiß, dass das eine Logarithmische Skala ist, dann wird einem denke ich gleiche anders. Und so sah es dann dort auch aus. Die Erde hatte sich in einem Bereich um knapp 2.5m gehoben und der Streifen zieht sich fast 100km über die Insel. Was mit den Häusern auf diesem Abhang passiert ist, kann sich jeder vorstellen.
Und so sah es dann um das Museum herum aus. Es war auf einem Geländer einer ehemaligen Grundschule und Sportplatz. Man konnte sehr gut diese Auswirkungen sehen und im Museum gab es eine Menge an Erklärungen und Videos über das Ereignis.
Genauso wie Erdbeben zum Leben der Taiwanesen gehört, ist das Essen hier auch sehr wichtig. Also haben wir uns letztes Wochenende nach Taipei aufgemacht und gegessen. Zum Mittag haben haben wir in einem Restaurant gegessen, was 1993 eins der 10 besten Restaurants in der Welt war. Es ist sehr gut um dort Dumplin zu essen. Wir sind extra sehr zeitig hingegangen, weil meine Kollegen schon Erfahrung haben dort essen zu gehen. Um 11 Uhr mussten wir nur rund 15 min warten, bevor wir einen Platz bekommen haben. 15min war echt wenig nach dem wir rausgegangen sind, waren Wartenummern vergeben bis 100. Glaub das hätte ein wenig länger gedauert. Unseren eigentlichen Plan für den Nachmittag mussten wir verwerfen. Wir wollten mit den Gondelbahn einen Berg hinauffahren. Den Gedanken hatten viele Leute an diesen Tag.
Ok, sehr sehr viele. Wir mussten eine Weile laufen um an das Ende der Menschenschlange zu gelangen und haben uns dann entschlossen nicht dort zu warten und stattdessen in den Zoo zu gehen. Der Zoo an sich war recht groß nur die Gehege noch nicht ganz so zu vergleichen mit denen in Leipzig. Aber in einer Fremden Kultur ist halt auch eine ganz normale Kuh interessant genug um sie in den Zoo zu stellen. Was mich schon ein wenig zum Schmunzeln angeregt hat. Und am Abend konnte ich dann endlich mein Versprechen einlösen und wir sind zu einem Deutschen Restaurant gegangen und haben dort Abendbrot gegessen. Ok es war schon sehr fleischlastig, hat aber den Taiwanesen geschmeckt. Nur vom Sauerkraut waren nicht alle so angetan.
Nun hätte ich es ja beinahe vergessen zu erwähnen, ich habe mein Weihnachtsgeschenk vorletzte Woche bekommen. Ja nicht Ostern wirklich Weihnachten. Die Päckchen haben tatsächlich mehr als 3 Monate gebraucht von Deutschland nach Hsinchu. Aber der Inhalt hat trotzdem noch geschmeckt. Und meine Kollegen haben sich um so mehr gefreut weil in der restlichen verbleibenden Zeit alles alleine essen hätte ich beim besten Willen nicht geschafft, so dass mir meine Mitarbeiter geholfen haben. Und ich muss feststellen, Gummibärchen sind hier echt der Renner. Hab hier noch keinen Taiwansesen gesehen der die nicht mag. Auch wenn jemand ansonsten keine Süßigkeiten isst, Gummibärchen sind trotzdem ok.
So noch ein paar Tage und der Alltag in Deutschland fängt wieder an.

Samstag, 1. März 2008

Mei-Chu 梅竹賽 Turnier

Langsam aber sicher rückt mein Abschied hier immer näher. Auch wenn es nun noch fast ein Monat ist, fängt man an im groben zu planen was vor und für den Abschied noch alles getan werden muss. Also letzter Arbeitstag, Konto schließen , wie zum Flughafen kommen wie von Kollegen verabschieden, naja noch bleiben ja ein paar Tage um ein paar Unternehmungen zu machen oder noch mehr Leute kennen zu lernen. So hat mich Van gestern zu einem Turnier der beiden Spitzenunis von Taiwan hier in Hsinchu mitgenommen. Das Turnier nennt sich Mei-Chu 梅竹賽 Pflaumen - Bambus Turnier der Name geht auf die Gründer der beiden Unis National Tsing Hua Universität und National Chiao Tung Universität zurück die ein jährliches Sportturnier austragen. Die ganze Sache ist so prestigeträchtig wie das legendäre Regattarenennen zwischen Oxford und Cambridge. Hier werden aber keine Boote bewegt sondern finden 11 Wettkämpfe, darunter Basketball, Baseball, Schach, Fußball und vieles mehr, um die Ehre der Uni statt. Ja und auch Badminton wo Van auch mitgespielt hat und seine Uni klar mit 5:0 gewonnen hat. Und da Van mir vorher gesagt hat, da werde ich viele Leute treffen mit denen ich da auch englisch reden kann hab ich das dann auch gleich genutzt und mitgekommen und hab wieder eine Menge neue Leute kennen gelernt. So auch Joyce die mir dann auch noch erklärt hat, dass man hier wirklich sein bestes gibt für die Ehre der Uni. Und ich wollte es ja bald gar nicht glauben, aber die beiden Unis trennt nur eine kleine recht unscheinbare Brücke voneinander und der Campus grenzt direkt an dem der anderen Uni. Und man darf sich das nicht wie bei uns in Deutschland vorstellen, dass die Uni teilweise mit der Stadt verwachsen ist. Ne, hier gibt es wirklich ein abgesperrten Bereich mit Pförtner. Kein Wunder warum das Turnier so enorm wichtig ist. Die ganze Sache kann man auch Live im Internet verfolgen. Und das Niveau war echt schon beeindruckend. Leider war das Licht nicht sehr gut und die Bewegungen einfach zu schnell um schöne Bilder zu machen. Naja ich hab es dann halt nur die Bilder im Kopf. Morgen geht es dann noch in ein Erdbebenmuseum. Dazu muss man sagen , dass 1999 hier in Taiwan ein ganz schweres Erdbeben war, wo über 2500 Menschen starben. Und wie es der Zufall wollte, gab es gestern mal wieder ein kleines. Aber keine Angst, war wirklich nur sehr klein. Bis die Tage, werde bestimmt nochmal vor meiner Abreise schreiben.